Gundermann (Glechoma hederacea)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae), Gattung: Gundermann (Glechoma)
Quelle: bearbeitet aus Wikipedia (Public Domain)
Blätter: kreuzgegenständig, herz- bis nierenförmig, gekerbt, kahl bis behaart, OS oft glänzend, US oft rötlich überlaufen, beim Zerreiben aromatischer Duft, Blätter der Hauptachse wintergrün (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
Stängel: 4-kantig, kahl bis behaart, rötlich überlaufen, Hauptachse kriechend (bis 2 m lang) und mit zahlreichen seitlichen Ausläufern
Blüten: einzeln aus den Blattachseln der im Frühjahr austreibenden aufrechten Blütenstiele
Krone hellblauviolett, am Grund etwas heller und mit dunkleren Flecken, Oberlippe sehr klein, Mittellappen mit Einbuchtung
Lippenblütler (Lamiaceae) allgemein: Einzelblüte mit charakteristischem Aufbau (Lippenblüte): zygomorph, 5 verwachsene Kronblätter bilden eine Kronröhre, obere 2 Kronblätter bilden Oberlippe, bzw. untere 3 die Unterlippe, 5 verwachsene Kelchblätter bilden eine Kelchröhre, die am Ende zu spitzen Kelchzähnen ausfranst, 4 Staubbätter (2 lange und 2 kurze), 2 verwachsene Fruchtblätter bilden einen oberständigen, synkarpen Fruchtknoten mit je 2 Samenanlagen, Griffel verzweigt zu 2-teiliger Narbe
Früchte: Lippenblütler (Lamiaceae) allgemein: 4-teilige Klausenfrucht (4 Nüsschen, die unreif zusammengewachsen sind und sich danach voneinander lösen), die in der Kelchröhre eingebettet sind
Vorkommen allgemein: feuchte, kalkhaltige, halbschattige Standorte
typische Standorte: Waldrand, unter Hecken oder Staudenfluren
Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig
gefährliche Verwechslungen: keine :-)
Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine, Vitamin C, Phosphor, Nitrat (mehr über sekundäre Pflanzenstoffe)
Wirkungen: vermutlich lokal entzündungshemmend
Quellen: Blütenstängel: Sanja565658 - Own work, CC BY-SA 3.0 (Wikipedia); kriechende Hauptachse: Michel Langeveld - https://www.inaturalist.org/photos/216558078, CC BY-SA 4.0 (Wikipedia); Blüte: Karelj - Eigenes Werk, Gemeinfrei (Wikipedia)
Der Gundermann ist eine sehr aromatische Pflanze und eignet sich deshalb ideal als Gewürz. Verfügbar ist er das ganze Jahr hindurch, denn die Blätter der kriechenden Hauptachse sind wintergrün. Ab der Hauptachse zweigen im Frühling aufrechte, beblätterte Blütenstängel ab.
Verwendung
Blätter / Blüten: als Beigabe zu Salat / Gewürz, ideal für Kräutersalz
mögliche Verwechslungen
Kriechender Günsel (Ajuga reptans) - ungiftig / essbar, aber sehr bitter (> 20% Gerbstoffe)
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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sieht ähnlich wie der Blütenstängel des Gundermanns aus
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ähnliche Standorte (wobei eher saure Böden bevorzugt werden)
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gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterschiede
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Blätter oval bis verkehrt-eiförmig, obere sitzend, untere geflügelt gestielt, stumpf, ganzrandig bis gezähnt
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Blüten blauviolett, mit dunkleren und weissen Streifen und sehr kleiner Oberlippe
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Blüten v.a. in den oberen, nicht beblätterten Stängelbereichen
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Hauptachse aufrecht, jedoch viele horizontale Ausläufer
Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus Orikrin1998 - Own work, CC BY 3.0 (Wikipedia), Bff - Own work, CC BY-SA 3.0 (Wikipedia) und Stefan.lefnaer - Own work, CC BY-SA 4.0 (Wikipedia)
Quellen
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Lars Konarek (2017) – BUSHCRAFT, Survivalwissen Wildpflanzen Europas, e-ISBN 978-3-7020-2002-6
Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2
Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.