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Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus subsp. padus)

Familie: Rosengewächse (Rosaceae), Gattung: Prunus

Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) Eigenschaften / Bestimmung / Merkmale / Verwendung

Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus Stefan.lefnaer - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=86494878 (Stamm), Václav Bystřický - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74350133 (Blütenstand) undAndrew Butko, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25658041 (Frucht)

 

Blätter: oval bis eiförmig, zugespitzt, fein und regelmässig gesägt, kahl, vertiefte eher flache und gerade Seitennerven, US graugrün, Blattstiel meist mit 2 grünen Nektardrüsen

(siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)

Gattung Prunus allgemein: wechselständig, meist gesägt, Nebenblätter fallen früh ab, am Blattstiel mit Nektardrüsen (zur Anlockung von Ameisen, die Fressfeinde eliminieren)

Stamm / Äste: dunkelgrau, glatt, bei Verletzung unangenehmer Geruch

Habitus: Strauch oder Baum bis 10m Höhe

 

Blüten: in Trauben à ca. 10 Einzelblüten angeordnet, Stiel der Traube z.T. beblättert, Kronblätter weiss und ca. 1 bis 1.5 cm lang

blüht April bis Juni, angenehm duftend

Familie Rosengewächse (Rosaceae) allgemein: radiärsymmetrisch, 5 Kron- und 5 Kelchblätter, viele Staub- und Fruchtblätter

Gattung Prunus allgemein: Blütenboden becherförmig und innen mit Nektardrüsen, Kronblätter rund bis oval und am Grund rasch ausdünnend («kurz genagelt»), Kron- und Kelchblätter fallen nach dem Verblühen oft ab, nur ein Fruchtblatt, Fruchtknoten mittelständig

Früchte: schwarze-glänzende (unreif rote), kugelige, erbsengrosse Steinfrucht, mit grossem Steinkern, ab August reif

Gattung Prunus allgemein: einsamige Steinfrucht, Steinkerne enthalten Blausäureglykoside (v.a. Amygdalin)

 

Vorkommen allgemein: feuchte, schattige, eher saure Standorte

typische Standorte: Waldrand, Auenwälder:

Giftigkeit: Der Steinkern ist roh giftig (Blausäureglykoside), auch die Blüten enthalten wenig Blausäureglykoside und sollten nur in kleinen Mengen konsumiert werden

Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Blausäureglykoside,…

 

 

 

Quelle: AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25772203 (Gesamtpflanze), Øystein H. Brekke - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32736140 (Blatt), Stefan.lefnaer - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=76598097 (Blattstiel), Christian Kahle - https://www.inaturalist.org/photos/190119739, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=117308261 (Zweig) und Andrew Butko, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10484022 (Einzelblüte)

Die Form der Blüte verrät sofort, dass die Traubenkirsche wie die Schlehe, Kirschpflaume, usw. zur Gattung Prunus gehört. Die Einzelblüten sehen bei vielen Arten dieser Gattung nämlich fast identisch aus. Für die Traubenkirsche typisch ist die Anordnung der Blüten in einer hängenden Traube. Ausserdem ist deren Duft sehr angenehm. Im April treiben gleichzeitig mit den Blüten auch die Blätter aus. Das Ergrünen der Traubenkirsche erfolgt im Vergleich zu den anderen Gehölzen eher früh.

 

Wie bei den anderen Vertretern der Gattung Prunus, muss der Blausäuregehalt mitberücksichtigt werden: Der Konsum sollte nicht in Unmengen und nicht über einen längeren Zeitraum erfolgen.

Verwendung

wegen dem Gehalt an Blausäureglykoside nur in kleinen Mengen konsumieren!

junge Blätter: Tee, feingehackt als Gewürz

 

Blüten: roh als Gewürz oder Tee

 

Früchte: Snack vor Ort (roh sehr bitter!), verarbeitet zu Fruchtsaft, Marmelade, Sirup, etc. Kerne roh giftig!

mögliche Verwechslungen

Herbst-/Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) – ebenfalls leicht giftig, ähnliche Verwendung

 

Gemeinsamkeiten (u.a.)

  • Blattform und Blüten

  • gehört zur Gattung Prunus

 

Unterschiede

  • Blätter dunkelgrün, ledrig und glänzend, am Grund keilförmig, Marzipan-Duft beim Zerreiben

  • blüht etwas später (Mai/Juni)

  • Kelch bleibt während der Fruchtzeit erhalten

  • Fruchtfleisch ohne Blausäureglykoside

  • Neophyt aus Nordamerika

Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina): Verwechslung / Unterscheidung von Gewöhnlicher Traubenkirsche (Prunus padus)

Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus By Konrad Lackerbeck - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52629748 (Blüten und Blätter) und AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50818024 (Frucht)

Quellen

Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)

 

Otmar Diez (2019) – Unsere essbarem Bäume und Sträucher, 81 Arten sicher bestimmen, Achtsam sammeln, einfach zubereiten, ISBN 978-440-16465-5

Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2

Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.

Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Traubenkirsche

https://de.wikipedia.org/wiki/Prunus

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