Oregano(Origanum vulgare)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae), Gattung: Dost (Origanum)
Blätter: kreuzgegenständig, gestielt, eiförmig-stumpf, 1-4cm lang, ganzrandig, meist behaart, Blattnerven steil umbiegend, kurz gestielt (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
Stängel: 4-kantig, oben verzweigt, behaart, oft rötlich überlaufen
Blüten: in den oberen Stängelbereichen in halbkugeligen Blütenständen angeordnet, Einzelblüten jeweils aus den Achseln der Tragblätter
Krone hellrosa, Oberlippe flach, die zwei längeren Staublätter ragen weit aus der Krone, Kelchblätter purpurrot
blüht Juli bis September
Lippenblütler (Lamiaceae) allgemein: Einzelblüte mit charakteristischem Aufbau (Lippenblüte): zygomorph, 5 verwachsene Kronblätter bilden eine Kronröhre, obere 2 Kronblätter bilden die Oberlippe, bzw. untere 3 die Unterlippe, 5 verwachsene Kelchblätter bilden eine Kelchröhre, die zu spitzen Kelchzähnen ausfranst, 4 Staubbätter (2 lange und 2 kurze), 2 verwachsene Fruchtblätter bilden einen oberständigen, synkarpen Fruchtknoten mit je 2 Samenanlagen, Griffel verzweigt zu 2-teiliger Narbe
Früchte: Lippenblütler (Lamiaceae) allgemein: 4-teilige Klausenfrucht (4 Nüsschen, die unreif zusammengewachsen sind und sich danach voneinander lösen), die in der Kelchröhre eingebettet sind
Vorkommen allgemein: kalkreiche, trockene, halbschattige Standorte
typische Standorte: Trockenwiesen, Waldrand, neben Gebüschen, Krautsäume
Inhaltsstoffe: Ätherische Öle (u.a. Carvacrol, Thymol, Terpinen), Flavonoide, Gerbstoffe
Quellen: eigene Bilder, Frank Vincentz - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2210308 (Blatt nah) Joanna Boisse - https://atlas.roslin.pl/plant/7483, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=81835962 (Blütenstände) und hedera.baltica from Wrocław, Poland - Oregano, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=107945022 (Blüten)
Der Oregano ist nicht nur ein beliebtes Gewürz aus dem Supermarkt oder dem eigenen Garten, sondern er wächst bei uns auch reichlich als Wildpflanze. Die gesamte Pflanze duftet dabei sehr aromatisch. Der Duft kommt dabei vom hohen Gehalt an Ätherischen Ölen. Diese dienen unter anderem als Kühlmittel und so als Schutz vor Austrocknung.
Die Blätter können während der ganzen Vegetationsperiode verwendet werden. Die Fruchtreife erfolgt dabei erst Ende Herbst.
Der Oregano wirkt lokal antimikrobiell und endzünungshemmend, so dass er als Heilpflanze genutzt werden kann, z.B. durch das Gurgeln eines Tees (am besten kalt) bei Halsschmerzen oder das Trinken des Tees bei Verdauungsbeschwerden. Eine auswurffördernde Wirkung bei Husten ist nicht wissenschaftlich belegt.
Der Oregano hat u.a. auch die Bezeichnung «wilder Majoran», darf aber nicht dem Garten-Majoran (Origanum majorana) verwechselt werden, welches ebenfalls ein beliebtes mediterranes Gewürz darstellt, jedoch bei uns nur sehr selten in der freien Natur auftritt.
Verwendung
Blätter/Blüten: als würzige Beigabe / Gewürz, vor allem für mediterrane Gerichte (bei gekochten Gerichten immer erst am Schluss dazugeben!), Tee (beim Ziehen unbedingt mit Deckel drauf! Am besten ein Kaltauszug)
Quellen
Dietrich Frohne (2021) – Heilpflanzenlexikon, Ein Leitfaden auf wissenschaftlicher Grundlage, 9. durchgelesene Auflage 2021, ISBN 987-3-8047-4200-0 (E-Book)
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Johannes Vogel (2017) - Pflanzliche Notnahrung, Survivalwissen für Extremsituationen, 2. Auflage 2017, ISBN 978-3-613-50763-0
Lars Konarek (2017) – BUSHCRAFT, Survivalwissen Wildpflanzen Europas, e-ISBN 978-3-7020-2002-6
Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2
Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.
https://de.wikipedia.org/wiki/Oregano