Gemeiner Hohlzahn(Galeopsis tetrahit)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae), Gattung: Hohlzahn (Galeopsis)
Quelle: Johann Georg Sturm (Painter: Jacob Sturm) - Figure from Deutschlands Flora in Abbildungen at http://www.biolib.de, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=730265
Blätter: kreuzgegenständig, eiförmig-zugespitzt, grob stumpf gesägt, meist behaart, gebogene Seitennerven enden in Einschnitten (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
Stängel: 4-kantig, borstig behaart, an den Knoten verdickt
Blüten: in den oberen Stängelabschnitten in halbkugeligen Scheinquirlen angeordnet, Kronblätter weiss, rötlich bis violett, blüht Juni bis August
Oberlippe aufrecht und helmförmig, Unterlippe mit quadratischer Form, gefleckt und am Grund mit zwei zahnförmigen (hohlen) Ausstülpungen, Kelchblätter in langen Stacheln ausdünnend (Grannen)
Lippenblütler (Lamiaceae) allgemein: Einzelblüte mit charakteristischem Aufbau (Lippenblüte): zygomorph, 5 verwachsene Kronblätter bilden eine Kronröhre, obere 2 Kronblätter bilden die Oberlippe, bzw. untere 3 die Unterlippe, 5 verwachsene Kelchblätter bilden eine Kelchröhre, die zu spitzen Kelchzähnen ausfranst, 4 Staubbätter (2 lange und 2 kurze), 2 verwachsene Fruchtblätter bilden einen oberständigen, synkarpen Fruchtknoten mit je 2 Samenanlagen, Griffel verzweigt zu 2-teiliger Narbe
Früchte: Lippenblütler (Lamiaceae) allgemein: 4-teilige Klausenfrucht (4 Nüsschen, die unreif zusammengewachsen sind und sich danach voneinander lösen), die in der Kelchröhre eingebettet sind
Vorkommen allgemein: nährstoffreiche, feuchte, eher saure, halbschattige Standorte
typische Standorte: Waldschläge, im Wald an Wegrändern, Schuttplätze, Äcker
Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig
gefährliche Verwechslungen: keine :-)
Inhaltsstoffe: Kieselsäure, Saponine,, Gerbstoffe, Iridoide (mehr über sekundäre Pflanzenstoffe)
Wirkungen: keine bekannt
Quellen: Hajotthu - Own work, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11080541 (Blatt und Stängel), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=125280 (Staude), Stefan.lefnaer - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46556616 (Scheinquirl), Enrico Blasutto - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66145777 (Blüte nah)
Der Name der Pflanze kommt von den hohlen, zahnförmigen Ausstülpungen an der Basis der Unterlippe. Diese lenken als Hindernisse die Köpfe der bestäubenden Bienen oder Hummeln an den richtigen Ort.
Als essbare Wildpflanze bringt der Hohlzahn zwar nicht so viel Geschmack mit, dafür sind seine Blätter bis in den Herbst hinein weich und roh geniessbar. Dasselbe gilt auch für die Blüten (vorher aus dem stacheligen Kelch herauszupfen), die ebenfalls zum Spätherbst vorhanden sind. Sehr aromatisch sind die kleinen Früchte, wobei deren Sammeln einiges an Aufwand benötigt.
Verwendung
Blätter: bis im Oktober roh als Salat, Gemüse oder Beigabe
Blüten: als essbare Dekoration
Früchte: als Gewürz oder Beigabe
mögliche Verwechslungen
mit diversen andere Hohlzahn-Arten, die jedoch alle eher selten sind
Quellen
Dietrich Frohne (2021) – Heilpflanzenlexikon, Ein Leitfaden auf wissenschaftlicher Grundlage, 9. durchgelesene Auflage 2021, ISBN 987-3-8047-4200-0 (E-Book)
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2
Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.