Fieder Zahnwurz (Cardamine heptaphylla)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae), Gattung: Schaumkraut (Cardamine)
Blätter: wechselständig, kurz gestielt, 1-fach fiederschnittig, 5-9 zählig, Fiedern lanzettlich-spitz, unregelmässig gesägt, nur ca. 2-3 Blätter pro Pflanze (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
Stängel: aufrecht, unverzweigt, rund, kahl
Blüten: in endständiger kurzer Traube angeordnet, Kronblätter oval, weiss bis helllila, mit dunkleren Längsstreifen und ca. 1.5 bis 2 cm Länge, blüht April bis Juli
Familie Kreuzblütler (Brassicaceae) allgemein: 4 Kron- und Kelchblätter, Kelch und Krone untereinander versetzt, 6 Staubblätter (in zwei Kreisen: 2 kürzere aussen, 4 längere innen), 2 zusammengewachsene, oberständige Fruchtblätter, die sich an der Narbe verzweigen
Früchte: ca. 4-7cm lange Schoten
Vorkommen allgemein: nährstoffreiche, feuchte, kalkhaltige, schattige Standorte
typische Standorte: kalkreiche Buchenwälder
Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig
Inhaltsstoffe: Senfölglykoside, Bitterstoffe, Vitamin C
Quellen: eigene Bilder und «Hectonichus - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=68506696» (Einzelblüte nah)
Die Fieder-Zahnwurz gehört wie das Wiesen-Schaumkraut zur Gattung der Schaumkräuter (Cardamine). Der Geschmack ist wegen den enthaltenen Senfölglykoside scharf-aromatisch. Blätter und Blüten sind eine gute Zutat für Pesto.
Die Pflanze bevorzugt schattige Buchenwälder mit einem Untergrund aus Kalkstein oder Kalkschutt. So wundert es nicht sie in den Wäldern des Schweizer Jura oft anzutreffen ist. Im ansonsten schattigen und kargen Waldboden erscheinen die Blätter früh im Jahr, noch vor dem Laubaustrieb der Buchen. In dieser Zeit kriegen sie noch genügend Licht, um sich mittels Photosynthese eine Zuckerreserve für den Rest des Jahres anzulegen.
Verwendung
junge Blätter (bis Mai): Zutat für Salat, Suppe, Gemüse, feingehackt als Gewürz
Blütenknospen / Blüten: scharfe Beigabe zu diversen Gerichten, passt gut zu Kräuterbutter, Zutat für Pesto
Früchte / Samen (roh oder reif): als Gewürz
mögliche Verwechslungen
Fingerblättrige Zahnwurz (Cardamine pentaphyllos) – ungiftig / essbar, ähnliche Verwendung
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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Blätter geschnitten, Form der Fiedern
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Form der Einzelblüten, in endständiger Traube angeordnet
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ähnliche Standorte
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gehört zur Gattung der Schaumkräuter (Cardamine)
Unterschiede
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Blätter handförmig geschnitten, 3-5-zählig
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Stängel unten dicht behaart
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Kronblätter meist violett
Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus By Robert Flogaus-Faust - Own work, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=75947878 (Gesamtpflanze)
Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera) – ungiftig / essbar, ähnliche Verwendung
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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Blätter fiederschnittig, Form der Fiedern
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Form der Einzelblüten, in endständiger Traube angeordnet
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ähnliche Standorte (wobei eher saurer Boden bevorzugt wird)
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gehört zur Gattung der Schaumkräuter (Cardamine)
Unterschiede
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höherer Wuchs, mehr Blätter
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obere Blätter aus «Einzelfiedern»
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in den Blattachseln braun-violette und kugelige Brutknospen zur vegetativen Vermehrung (gute Beigabe zu Salat oder Pesto)
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Blütentraube sehr kurz, bildet nur selten Früchte
Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus Fornax - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4002975 (untere Blätter), Fornax - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4002964 (Brutknospen) und Robert Flogaus-Faust - Eigenes Werk, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=117271270 (oberer Stängelbereich)
Quellen
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.