Knoblauchsrauke (Allaria petiolata)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae), Gattung: Allaria
Quelle: bearbeitet aus Wikipedia (Public Domain)
Blätter: herz- bis nierenförmig, grob gekerbt bis grob gezähnt, Knoblauchgeruch beim Zerreiben (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
untere Blätter: eher nierenförmig, grob gekerbt, lang gestielt:
obere Blätter: eher herzförmig, grob gezähnt, kurz gestielt
Anordnung: im 1. Jahr bzw. früh im 2. Jahr Grundrosette; im 2. Jahr aufrichtend und dann wechselständig angeordnet
Stängel: kantig, unten behaart
Blüten: in endständiger Traube angeordnet, Kronblätter weiss, blüht April bis Juni
Familie Kreuzblütler (Brassicaceae) allgemein: 4 Kron- und Kelchblätter, Kelch und Krone untereinander versetzt, 6 Staubblätter (in zwei Kreisen: 2 kürzere aussen, 4 längere innen), 2 zusammengewachsene, oberständige Fruchtblätter, die sich an der Narbe verzweigen
Früchte: hellbraune (unreif grüne), schmale (gleich dick wie Stiel) Schote mit ca. 6-8 Samen pro Fächer, ca. Juni/Juli reif
Vorkommen allgemein: nährstoffreiche, feuchte, schattige Standorte
typische Standorte: Wegränder im Wald, unter Gebüschen, schattige Ruderalflächen (häufig zusammen mit der Grossen Brennnessel)
Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig
gefährliche Verwechslungen: keine :-)
Inhaltsstoffe: Senfölglykoside, Saponine, Knoblauchöl, Vitamin C
Wirkungen: harntreibend
Quellen: Stängelblätter: Katja Schulz from Washington, D. C., USA - Garlic Mustard, CC BY 2.0 (Wikipedia); Blütenstand: Magere Hein - Own work, CC BY-SA 4.0 (Wikipedia); Blüte: Krzysztof Golik - Own work, CC BY-SA 4.0 (Wikipedia)
Die Knoblauchsrauke macht ihrem Namen durch den charakteristischen Geruch, der sich beim Zerreiben oder Kauen der Blätter entfaltet, alle Ehre. Das Gute: Es entwickelt sich im Gegensatz zum Knoblauch oder dem Bärlauch kein Mundgeruch. Wie bei den meisten Arten der Familie Kreuzblütler (Brassicaceae) hat sie durch die enthaltenen Senföl-Glykoside ein scharfer Geschmack. Die Knoblauchsrauke sollte möglichst roh und frisch verwendet werden, da sich die Geschmacksstoffe bei Erhitzung oder Trocknung rasch abbauen.
Die reifen Samen stellen wegen der Schärfe ein guter Pfefferersatz dar. Das sich die Frucht von selbst öffnet, können diese einfach von der Scheidewand abgestreift werden. Einzelne reife Samen in den geöffneten Schoten oder auch Grundrosetten sind noch bis in die Wintermonate hinein zu finden.
Verwendung
Blätter: roh als Salat, zerhackt als Gewürz, Pesto
Blütenstände: als rohe Beigabe / Gewürz
unreife Früchte: als rohe Beigabe / Gewürz
reife Samen: als Gewürz (scharfer Pfeffersatz), verarbeitet zu Senf
Wurzel: Im 1. Jahr oder früh im 2. Jahr (solange noch Grundrosette): roh als Gewürz/Salatbeigabe
mögliche Verwechslungen
praktisch unverwechselbar :-)
Quellen
Dietrich Frohne (2021) – Heilpflanzenlexikon, Ein Leitfaden auf wissenschaftlicher Grundlage, 9. durchgelesene Auflage 2021, ISBN 987-3-8047-4200-0 (E-Book)
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Lars Konarek (2017) – BUSHCRAFT, Survivalwissen Wildpflanzen Europas, e-ISBN 978-3-7020-2002-6
Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2
Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.