Acker-Senf (Sinapis arvense)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae), Gattung: Senfe (Sinapis)
Quelle: bearbeitet aus Wikipedia (Public Domain)
Blattanordnung: wechselständig, unter Blätter lange gestielt, obere Blätter sitzend
Blätter: eiförmig bis lanzettlich, unregelmässig grob gezähnt bis fiederförmig (mit grossem Endabschnitt), OS dunkel- bis graugrün, schuppig, US an den Nerven behaart (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
Stängel: kantig, unten behaart
Blüten: in endständiger Traube angeordnet, Kronblätter hellgelb, verkehrt-eiförmig und gestielt («benagelt»), ca. 1cm lang
blüht Mai bis Oktober (oben werden stets frische Blüten gebildet)
Familie Kreuzblütler (Brassicaceae) allgemein: 4 Kron- und Kelchblätter, Kelch und Krone untereinander versetzt, 6 Staubblätter (in zwei Kreisen: 2 kürzere aussen, 4 längere innen), 2 zusammengewachsene, oberständige Fruchtblätter, die sich an der Narbe verzweigen
Früchte: ca. 2.5-4cm lange Schoten, mit ca. 8-13 Samen, Schnabel ca. 1cm lang (und oft mit 1-2 Samen), kurz gestielt
Vorkommen allgemein: nährstoffreiche, kalkhaltige, helle, feuchte Standorte
typische Standorte: Äcker, Ruderalflächen, Wegränder
Inhaltsstoffe: Senfölglykoside
Quellen: eigene Bilder, Pancrat - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7884615 (gefiederters Stängelblatt), AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=48788285 (Blütenknospen) und James Lindsey at Ecology of Commanster, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7206532 (Frucht)
Wie es der Name sagt tritt der Acker-Senf häufig am Rande von Äckern auf. Er gehört zwar zur Gattung der Senfe, ist jedoch keine Zutat für die Herstellung von «Senf». Dieser wird nämlich aus dem Samen («Senfkörner») des Weissen Senfs (Sinapis alba), Schwarzen Senfs (Brassica nigra) und Braunen Senfs (Brassica juncea) hergestellt. Dazu werden die Senfkörner gemahlen und mit Essig, Salz und diversen weiteren Zutaten vermischt. Diese drei Arten werden bei uns zwar kultiviert, kommen jedoch wild nur selten vor.
Auch der Acker-Senf hat einen senfartig scharfen, würzigen Geschmack (wenn auch etwas milder) und eignet sich deshalb ausgezeichnet als Gewürz. Gut erkennbar ist der Acker-Senf an den gelben Blüten, dessen Kronblätter gestielt sind. Die Ausbildung des Blattrandes ist sehr variabel und reicht von fiederschnittig bis einfach nur grob gezähnt. Die einjährige Pflanze ist bei uns ein Archäophyt, der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt. Mit Samen, die jahrzehntelang keimfähig bleiben, handelt sich um ein typisches «Unkraut».
Verwendung
junge Blätter: Salat, feingehackt als Gewürz oder im Kräuterbutter, Zutat für Suppe/Pesto
Blüten: als essbare Dekoration, Gewürz
unreife Früchte: Gewürz
Samen: Gewürz, vermahlen zur Herstellung von Senf (Pulver mit Essig und Salz vermischen)
Wurzeln: im Frühling als Gewürz
mögliche Verwechslungen
Gelber / Weisser Senf (Sinapis alba) – essbar / ungiftig, ähnliche Verwendung
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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ähnliche Standorte (jedoch eher selten)
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gehört zur Gattung der Senfe (Sinapis)
Unterschiede
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Blätter immer fiederförmig, auch obere Blätter gestielt
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weisst auch Grundblätter auf
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Stängel borstig behaart
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Blüten lange gestielt, Kronblätter nicht benagelt
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Schoten kleiner (1-2.5cm), aufgewölbt und borstig behaart, Schnabel abgeflacht
Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus Krzysztof Ziarnek, Kenraiz - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=106280610 (Blätter), Abrahami - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2645118 (Blütenstand) und Leo Michels - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1621809 (Früchte)
Raps (Brassica napus) – Wildform gesundheitsschädlich!
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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Blätter haben ähnliche Erscheinung
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ähnliche Standorte
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gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae)
Unterschiede
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Blätter blaugrün, meist fiederförmig und viel grösser,
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mit Grundblätter, Stängelblätter umfassend
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Kronblätter nicht benagelt und bis 1.5cm lang
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Schoten mit 20-40 Samen, bis 9cm lang
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Kulturpflanze, oft aber auch verwildert
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Die wilde Urform enthält die gesundheitsschädliche Erucasäure, in Kulturformen wurde diese herausgezüchtet
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Gehört zur Gattung Kohl (Brassica)
Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus Harry Rose from South West Rocks, Australia - Brassica napus habit3, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40469105 (Blätter) und Rasbak - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34232139 (Frucht)
Quellen
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2
Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.
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