Wiesen Schaumkraut (Cardamine pratensis)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae), Gattung: Schaumkraut (Cardamine)
Quelle: bearbeitet aus Wikipedia (Public Domain)
Blätter: Grundblätter und wenig wechselständige Stängelblätter (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
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Grundblätter: gefiedert (2-7 Paare), Fiedern rund bis eiförmig und ganzrandig bis leicht gewellt, Endfieder grösser
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Stängelblätter: 1-fach fiederlanzettlich, sitzend (z.T gestielt)
Stängel: aufrecht, rund, kahl
Blüten: in endständiger Traube angeordnet, Kronblätter oval, weiss bis helllila, mit dunkleren Längsstreifen und ca. 1cm lang (siehe genereller Aufbau einer Blüte)
blüht April / Mai
Familie Kreuzblütler (Brassicaceae) allgemein: 4 Kron- und Kelchblätter, Kelch und Krone untereinander versetzt, 6 Staubblätter (in zwei Kreisen: 2 kürzere aussen, 4 längere innen), 2 zusammengewachsene, oberständige Fruchtblätter, die sich an der Narbe verzweigen
Früchte: dünne Schoten (0.1-0.15cm breit, 2-5cm lang)
Vorkommen allgemein: nährstoffreiche, feuchte, halbschattige Standorte
typische Standorte: feuchte Fettwiesen, Auenwälder
Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig
Inhaltsstoffe: Senfölglykoside, Bitterstoffe, Vitamin C
Quellen: Tremello - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33720074 (Grundblätter), Kenraiz - Krzysztof Ziarnek - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4083212 (Stängelblatt), AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=77816571 (Stängelblätter und Knospe), AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25718947 (Blütenstand), Björn S... - Cuckooflower - Cardamine pratensis, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74102076 (Blüte nah) und AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=58276735 (Schoten)
Das Wiesen Schaumkraut ist eine scharfe und aromatische Pflanze und kann dadurch zahlreiche Gerichte kulinarisch aufwerten. Im April können die Blüten ganze (Fett-)Wiesen hell erscheinen lassen. Die Blattrosette findet man übrigens auch oft im Winter!
Der Name kommt vom Schaum, der häufig an den Stängel beobachtet werden kann. Dabei handelt es sich um die Unterkunft von Larven der Schaumzikade. Die Eier wurden dabei vorher auf der Pflanze abgelegt. Die geschlüpften Larven bauen sich ihr Nest danach, indem sie mit ihrem After einer mit Luftblasen gefüllte, eiweisshaltige Flüssigkeit absondern. Wie die erwachsenen Tiere, ernähren sich auch die Larven vom Pflanzensaft des Wiesen-Schaumkraut.
Das Wiesen-Schaumkraut stellt eigentlich eine Artengruppe (Cardamine pratensis aggr.) dar, welche 5 sehr ähnliche Arten umfasst. Die kleinen Unterschiede sind dabei eher von botanischem Interesse. Das Gewöhnliche Wiesen Schaumkraut (Cardamine pratensis) ist dabei die mit Abstand häufigste Art. Die anderen Arten (Sumpf-Wiesen-Schaumkraut Cardamine dentata, Matthiolis-Wiesen-Schaumkraut Cardamine matthioli, Bach-Wiesen-Schaumkraut Cardamine rivularis und Moor-Wiesen-Schaumkraut Cardamine udicola) sind eher an feuchten bis nassen Standorten zu finden.
Verwendung
junge Blätter (bis Mai): Zutat für Salat, Suppe, Gemüse, feingehackt als Gewürz
Blütenknospen / Blüten: scharfe Beigabe zu diversen Gerichten, passt gut zu Kräuterbutter, Zutat für Pesto
Früchte / Samen (roh oder reif): als Gewürz
mögliche Verwechslungen
Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta) – ungiftig / essbar, ähnliche Verwendung
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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Grundrosette und wenig Stängelblätter
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Endfieder der Grundrosette grösser
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Grundrosette oft wintergrün
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gehört zur Gattung der Schaumkräuter (Cardamine)
Unterschiede
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Grundrosette meist mit >10 Blätter
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Stängelblätter am Grund bewimpert
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Stängel kantig und am Grund verzweigt, z.T behaart
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Kronblätter meist weiss und nur ca. 3mm lang
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Pflanze oft violett überlaufen
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Vorkommen auf Äcker und Ruderalflächen (typisches «Unkraut»)
Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90145454 (Grundrosette), AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32014824 (Stängeö und Blüte) und AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=103106665 (Blüte)
Wald Schaumkraut (Cardamine flexuosa) – ungiftig / essbar, ähnliche Verwendung
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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Grundrosette und wenig Stängelblätter
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gehört zur Gattung der Schaumkräuter (Cardamine)
Unterschiede
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Fiedern teils gezähnt
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Stängel oft hin- und hergebogen, v.a. unten behaart
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Kronblätter meist weiss und nur ca. 3mm lang
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Vorkommen in feuchten Wäldern, Wald-Wegränder
Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus Meneerke bloem - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=105458666 (Gesamtpflanze) und AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39810548 (Blütenstand)
Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara) – ungiftig / essbar, ähnliche Verwendung
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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Blüten in Traube
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gehört zur Gattung der Schaumkräuter (Cardamine)
Unterschiede
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keine Grundrosette
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Stängelblätter gefiedert, 4-10 Paare, Fiedern eiförmig, kurz gestielt, am Mittelnerv behaart
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Stängel meist kantig
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Kronblätter meist weiss, Staubbeutel purpur
Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus By Rosa-Maria Rinkl - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=79262809 (Gesamtpflanze) und James Lindsey at Ecology of Commanster, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7204601 (Blüte)
Quellen
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Lars Konarek (2017) – BUSHCRAFT, Survivalwissen Wildpflanzen Europas, e-ISBN 978-3-7020-2002-6
Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2
Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.