Vogelmiere (Stellaria media)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae), Gattung: Sternmieren (Stellaria)

Quelle: bearbeitet aus Wikipedia (Public Domain)
Blätter: breit-eiförmig, spitz, 0.5 bis 3cm lang, kahl, Seitennerven sehr schwach, untere Blätter gestielt (Stiel geflügelt), obere Blätter sitzend (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
Nelkengewächse (Caryophyllaceae) allgemein: Blätter gegenständig und ganzrandig
Stängel: rund, auf einer Seite mit einer behaarten Reihe, kriechend bis aufsteigend, beim Ausreissen bleiben die Leitbündel zusammen («Hühnerdarm»)
Blüten: Kronblätter weiss und fast bis zum Grund eingeschnitten (sieht wie 10 Kronblätter aus), Kelchblätter länger als Krone, blüht das ganze Jahr
Nelkengewächse (Caryophyllaceae) allgemein: in oben dichasial verzweigten Sprossachse angeordnet (Hauptachse endet jeweils in einer Blüte), 5 freie Kronblätter, 5 Kelchblätter
Früchte: Nelkengewächse (Caryophyllaceae) allgemein: Kapselfrucht mit vielen Samen, nur bei trockenem Wetter geöffnet
Vorkommen allgemein: nährstoffreiche, feuchte, eher saure, halbschattige Standorte
typische Standorte: Gärten, Äcker, Ruderalflächen
Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig
gefährliche Verwechslungen: Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis)
Inhaltsstoffe: Schleimstoffe, Saponine, Flavonoide, Kieselsäure, hoher Vitamin- und Mineralstoffgehalt (mehr über sekundäre Pflanzenstoffe)




Quellen: AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26065845 (Blätter und Blüten), Stefan.lefnaer - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=55857699 (oberer Stängelabschnitt), AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=76756161 (Pflanze von oben) und Aiwok - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12980379 (Blüten nah)
In den Gärten wird die Vogelmiere als lästiges, ausbreitungsfreudiges Unkraut angesehen, doch als essbare Wildpflanze hat sie einiges drauf. Sie ist eine der wenigen Pflanzen, dessen oberirdische Pflanzenteile das ganze Jahr zur Verfügung stehen. Als einjährige Pflanze treibt sie bereits im Herbst aus (winterannuell) und steht uns so auch im Winter zur Verfügung. Die Blätter und Stängel sind zart und mild im Geschmack und dies bis zu ihrem Lebensende.
Die Vogelmiere bildet übrigens mit der fast gleich aussehenden «Übersehenen Vogelmiere» (Stellaria neglecta, bei der die Kronblätter mindestens so lang sind wie die Kelchblätter), sowie mit der Bleichen Vogelmiere (Stellaria pallida, bei der die Kronblätter fehlen), eine Artengruppe namens Stellaria media aggr.
Verwendung
Blätter und Stängel der Triebspitzen: das gesamte Jahr über als Salat, Gemüse, Zutat für Pesto
mögliche Verwechslungen
Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis) - giftig!
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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Blätter gegenständig, eiförmig, kahl und mit ähnlicher Grösse, schwache Blattnerven
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ähnliche Standorte
Unterschiede
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Stängel 4-kantig und kahl
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Blätter immer sitzend
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Kronblätter rot, rosa oder blau

Quelle: bearbeitet aus Christian Fischer, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52026248
Quellen
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2
Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.