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Kornelkirsche (Cornus mas)

Familie: Hartriegelgewächse (Cornaceae), Gattung: Hartriegel (Cornus)

Cornaceae Cornus mas Kornelkirsche Eigenschaften Bestimmung Merkmale Verwendung

Quelle: bearbeitet aus Wikipedia (Public Domain)

Synonyme (u.a.): Tierlibaum (Schweiz), Dirndl (Österreich), Gelber Hartriegel, Herlitze,...

 

Blätter: gegenständig, oval-zugespitzt, ca. 8cm lang, ganzrandig, kurz gestielt, kahl (z.T. US behaart)

Blattmuster aus wenigen (meist 4) Seitennerven, die ca. 45° abzweigen und dann längs zur Mittelscheitel umbiegen, meist schöne Herbstfärbung (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)

 

Stamm / Äste: gelb- bis grünlichbraune, schuppig abblätternde Borke; junge Triebe grünlich und behaart

 

Habitus: Strauch bis ca. 5m Höhe

 

Blüten: aus den älteren Zweigen in kleinen Dolden à ca. 10 - 25 Einzelblüten, an der Verzweigung 4 gelbgrüne Hüllblätter, schwacher Honigduft, blüht Februar bis April (vor dem Blattaustrieb)

Einzelblüte mit 4 gelben lanzettlichen Kronblätter, 4 Staubblätter, gelbem Diskus und 2 zusammengewachsenen Fruchtblätter (siehe genereller Aufbau von Blüten)

 

Früchte: dunkelrote, ellipsoide Steinfrüchte, ca. 2cm lang, mit 2 Steinkernen (aus den entsprechenden 2 Fruchtblättern), die je 2 Samen enthalten; Bei Reife (ca. August/September) fallen sie von selbst zu Boden.

 

Vorkommen allgemein: leicht feuchte, eher kalkhaltige, halbschattige Standorte

 

typische Standorte: Gebüsche, Hecken, Waldrand

 

Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig

 

gefährliche Verwechslungen: Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

 

Inhaltsstoffe: Früchte: Gerbstoffe, Flavonoide (Anthocyane, Rutin), Zucker, Säuren, Vitamin C (mehr über sekundäre Pflanzenstoffe)

 

Wirkungen (durch Gerbstoffe): Im Mund adstringierend

Tee aus älteren Blättern oder der Rinde wirkt beim Gurgeln im Mund-Rachen, bzw. beim Verzehr im Magen-Darm-Trakt lokal antibakteriell und entzündungshemmend. Bei äusserlicher Anwendung blutstillend

Quellen: Habitus: Plant Image Library from Boston, USA - Cornus mas (Cornelian-Cherry), CC BY-SA 2.0 (Wikipedia); Einzelblüte: AnRo0002 - Own work, CC0 (Wikipedia); Blätter: AnRo0002 - Own work, CC0 (Wikipedia); Blatt nah: Philipp Weigell - picture taken by Philipp Weigell, CC BY 3.0 (Wikipedia); Borke: AnRo0002 - Own work, CC0 (Wikipedia); junger Zweig: AnRo0002 - Own work, CC0 (Wikipedia); Fruchtstand: CarTick at English Wikipedia, CC BY-SA 3.0 (Wikipedia); Frucht nah: AnRo0002 - Own work, CC0 (Wikipedia)

Die Kornelkirsche ist ein Strauch, der in der freien Natur nur selten vorkommt. Sie wird vielfach als Heckenpflanze angepflanzt, wozu sie sich durch ihre Schnittfestigkeit auch sehr gut eignet. Doch Sie hat noch weitere Vorzüge: Ihre Wurzeln sind sehr dicht und befestigen so den Boden. Ausserdem scheint sie gegen Schädlingsbefall wenig anfällig zu sein bzw. bei der Rinde tritt Wildverbiss nur selten auf. Die Kornelkirsche gilt als ökologisch wertvolle Pflanze. Im zeitigen, meist noch kargen Frühling ist sie mit ihren Blüten eine wichtige Nahrungspflanze diverser Insekten und im Herbst sind die Früchte bei diversen Vogelarten beliebt.

 

Als essbare Wildpflanze nutzt man vor allem ihre süssen Früchte. Diese sind dann reif, wenn ihre Farbe auffallend dunkelrot ist und die Verbindung zum Stiel nur noch lose ist, d.h. wenn sie kurz vor dem Runterfallen stehen. Vorher ist ihre Farbe hellrot (noch früher grün) und der Geschmack säuerlich. Das besonders harte Holz wurde früher oft genutzt, d.h. in der Antike und im Mittelalter wurden daraus Speere oder Lanzen gefertigt.

 

Anders als es der Name suggeriert, ist die Kornelkirsche nicht mit den üblichen Kirschen (meist ist damit die Gattung Prunus innerhalb der Familie der Rosengewächse gemeint) verwandt. Sie gehört stattdessen zur kleinen Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae), dessen einzige in Europa vorkommende Gattung die Hartriegel (Cornus) sind.

Verwendung

 

Blätter: Tee, feingehackt als Gewürz

 

Blüten: Tee, Gewürz

 

Früchte: Nascherei direkt vor Ort, Beigabe zu diversen Desserts, verarbeitet zu Frischsaft, Sirup, Marmelade

getrocknet als Tee, als «Oliven» im Öl eingelegt

mögliche Verwechslungen

Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) grösstenteils giftig! Pflanzenteile vor dem Verzehr erhitzen! Die Früchte müssen vorher entkernt und dann ausgekocht werden.

 

Gemeinsamkeiten (u.a.)

  • Blätter gegenständig, Blattform, Blattmuster

  • Aussehen der Borke

  • ähnliche Standorte

  • gehört auch zur Gattung Hartriegel (Cornus)

 

Unterschiede

  • junge Zweige im Herbst/Winter rot

  • Blüten in Trugdolde, Blütenstand deutlich grösser und mit ca. 20-100 Blüten, am Triebende, blüht Mai bis Juni nach dem Blattaustrieb, z.T. Zweitblüte im August

  • Kronblätter weiss, Diskus beige

  • Früchte: schwarz (weiss punktiert), kugelig, Durchmesser ca. 6 -8 mm, grosser Kern, sehr bitter

Roter Hartriegel Cornus sanguinea Verwechselung Eigenschaften Unterscheidung Kornelkirsche

Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus eigenem Bild, AnRo0002 - Own work, CC0 Wikipedia (Zweige, Blütenstand) und Isidre blanc - Own work, CC BY-SA 4.0 Wikipedia (Früchte)

 

Quellen

Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)

 

Lars Konarek (2017) – BUSHCRAFT, Survivalwissen Wildpflanzen Europas, e-ISBN 978-3-7020-2002-6

Otmar Diez (2019) – Unsere essbarem Bäume und Sträucher, 81 Arten sicher bestimmen, Achtsam sammeln, einfach zubereiten, ISBN 978-440-16465-5

Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2

Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.

 

Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kornelkirsche

https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Hartriegel

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