Goldnessel (Lamium galeobdolon)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae), Gattung: Taubnessel (Lamium)

Quelle: bearbeitet aus CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/Quelle: bearbeitet aus Carl Axel Magnus Lindman - «Bilder ur Nordens Flora» Stockholm, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5966433/index.php?curid=449766
Blätter: kreuzgegenständig, lang gestielt, eiförmig, untere Blätter rundlich, obere Blätter länglich, grob und unregelmässig gesägt, behaart, schuppiges Blattmuster (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
Stängel: 4-kantig, v.a. unten behaart
Blüten: in den oberen Stängelbereichen in Scheinquirlen angeordnet, blüht April bis Juli
Krone hellgelb, Unterlippe rötlich gefleckt und mit ausgeprägten Seitenzipfel, Oberlippe helmförmig
Lippenblütler (Lamiaceae) allgemein: Einzelblüte mit charakteristischem Aufbau (Lippenblüte): zygomorph, 5 verwachsene Kronblätter bilden eine Kronröhre, obere 2 Kronblätter bilden Oberlippe, bzw. untere 3 die Unterlippe, 5 verwachsene Kelchblätter bilden eine Kelchröhre, die am Ende zu spitzen Kelchzähnen ausfranst, 4 Staubbätter (2 lange und 2 kurze), 2 verwachsene Fruchtblätter bilden einen oberständigen, synkarpen Fruchtknoten mit je 2 Samenanlagen, Griffel verzweigt zu 2-teiliger Narbe
Früchte: Lippenblütler (Lamiaceae) allgemein: 4-teilige Klausenfrucht (4 Nüsschen, die unreif zusammengewachsen sind und sich danach voneinander lösen), die in der Kelchröhre eingebettet sind
Vorkommen allgemein: feuchte, schattige Standorte
typische Standorte: Waldränder, Wegränder im Wald, Hecken, als Zierpflanze in Gärten
Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig
gefährliche Verwechslungen: keine :-)
Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Flavonoide, Saponine, Gerbstoffe (mehr über sekundäre Pflanzenstoffe)
Wirkungen: möglicherweise bei Husten schleimfördernd





Quellen: Pmau - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=96779656 (Stengel mit offnen Blüten), Frank Vincentz - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2740754 (Ausläufer), AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39812572 (Scheinquirl), Johannes Robalotoff - Own work, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=99274153 (Blüte nah)
Die Goldnessel gehört wie die Acker-Taubnessel zur Gattung der Taubnesseln (Lamium). Im Gegensatz zu den anderen Arten der Gattung, sind die Blätter eiförmig und die Blüten gelb. Ein Unterschied sind auch die bevorzugten Standorte, die nicht unbedingt nährstoffreich sein müssen.
Die Goldnessel weisst Unterarten auf. Davon sind bei einigen bis die Blattoberseiten leicht bis auffällig silberweiss gefleckt. Dabei handelt es sich nicht um etwa einen Pilzbefall, sondern um Luftschichten unter der Blatthaut, die das Licht reflektieren. Gewisse Unterarten bilden ausserdem während oder nach der Blütenzeit am Boden seitliche Ausläufer zwecks vegetativer Vermehrung. Dessen Blätter sind wintergrün
Unterarten sind u.a.
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Berg-Goldnessel (subsp. montana): Blätter ungefleckt, oberste Blätter sehr länglich (2-3x so lang wie breit) am Boden mit langen Ausläufern, kommt vom Tiefland bis 2000 m ü.M. vor, in der Schweiz häufigste Unterart
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Gewöhnliche Goldnessel (subsp. galeobdolon): OS z.T. schwach silberweiss gefleckt
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Silber-Goldnessel (subsp. argentatum): OS deutlich silberweiss gefleckt, Zähne rundlich, am Boden mit langen Ausläufern, beliebte Gartenpflanze
Verwendung
junge Blätter, Triebspitzen mit Blüten: als Salat, feingehackt als Gewürz, Gemüse
ausgezupfte Blüten: als essbare Dekoration oder Tee (am Morgen pflücken, wenn sie noch Nektar enthalten)
Wurzeln: roh als Salat oder Snack vor Ort, gekocht als Gemüse
mögliche Verwechslungen
Weisse Taubnessel (Lamium album) - ungiftig / essbar, ähnliche Verwendung
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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Blätter zugespitzt, unregelmässig gezähnt und mit schuppigem Muster
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Stängel unten dicht behaart, am Boden mit Ausläufern
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gehört zur Gattung Taubnessel (Lamium)
Unterschiede
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Blätter herzförmig
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Einzelblüten weiss und mit dünnen Seitenzipfel
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braucht als Standort nährstoffreiche bis überdüngte Standorte

Quelle: bearbeitet aus Agnieszka Kwiecień, Nova - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=113297575
Quellen
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2
Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.