Blut-Weiderich (Lythrum salicaria)
Familie: Weiderichgewächse (Lythraceae), Gattung: Blutweideriche (Lythrum)

Quelle: bearbeitet aus Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé - Original book source:Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz1885, Gera, GermanyPermission granted to use under GFDL by Kurt StueberSource: www.biolib.de, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4077436
Blätter: gegenständig oder 3-er Quirl (ganz oben wechselständig) sitzend, eilanzettlich, oft mit leicht herzförmigem Grund, bis 10cm lang, ganzrandig, auf der Unterseite treten die Nerven deutlich hervor (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
Stängel: 4-kantig (teil mehrkantig), behaart, unten verholzt
Blüten: 5-6 violett-rosa Kronblätter (in der Mitte dunklerer Längsstreifen), blüht Juli / August
Einzelblüten in Quirlen aus einem ährigen Blütenstand angeordnet
Früchte: unscheinbare Kapselfrüchte
Vorkommen allgemein: feuchte, halbschattige Standorte
typische Standorte: feuchte Wiesen, Ufer, Gräben, Flachmoore
Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig
gefährliche Verwechslungen: keine :-)
Inhaltsstoffe: hoher Gerbstoffegehalt (bis 12%), Flavonoide, ätherische Öle
Wirkungen (durch Gerbstoffe): im Mund adstringierend, Tee wirkt beim Gurgeln im Mund-Rachen, bzw. beim Verzehr im Magen-Darm-Trakt lokal antibakteriell und entzündungshemmend. Bei äusserlicher Anwendung blutstillend.






Quellen: Stefan.lefnaer - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=86317090 (Blattunterseite) und Ludwik Polak - https://atlas.roslin.pl/plant/7363, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=91366959 (Blüte na)
Der Blut-Weiderich gehört in unserer Flora zu den Pflanzen, die erst spät zu blühen beginnen. An feuchten Stellen ist er oft anzutreffen und ab August durch seine violett-rosa Blüten auch bereits von Weitem gut erkennbar.
Aufgrund des hohen Gerbstoffgehaltes kann der Blut-Weiderich als Heilpflanze verwendet werden. Der Saft wurde früher auch zum Gerben von Leder, Holz und Seilen genutzt. Gerbstoffe bedeuten aber auch, dass die Pflanze eher von der bitteren Sorte ist und deshalb sollten die Blätter nur im jungen Stadium kulinarisch verwendet werden.
Der Blut-Weiderich ist ein gutes Beispiel, wie auch europäische Pflanzen in anderen Gegenden (in diesem Fall Nordamerika) stark ausbreitende Neophyten sein können.
Verwendung
Blätter: jung (bis Mai) als Salat
Stängel: jung als Gemüse (vorher schälen)
Blüten: als Gewürz, essbare Dekoration, verarbeitet zu Sirup
mögliche Verwechslungen
praktisch unverwechselbar :-)
Quellen
Dietrich Frohne (2021) – Heilpflanzenlexikon, Ein Leitfaden auf wissenschaftlicher Grundlage, 9. durchgelesene Auflage 2021, ISBN 987-3-8047-4200-0 (E-Book)
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2
Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.